3. Etappe
 
 
Für den 3. Tag soll man sich ja bekanntlich nicht zuviel vornehmen. Wollen wir auch nicht. Es steht der 2. Pass über den Alpenhauptkamm an, das Pfunderer Joch. Wir wollen es! Heute gibt es kein Kneiffen mehr! Danach sollte, schneemäßig, dass Schlimmste überwunden sein. Endlich scheint die Sonne! Aber es ist mit 6 °C ziemlich frisch an diesem Morgen. Zuerst kümmern wir uns um Volkers Schlauch und bekommen den auch wirklich hin. Dann geht es los. Die Auffahrt ist schon ziemlich steil und schottrig. Oberhalb der Baumgrenze sehen wir die Schneereste der vergangenen Tage. Sieht auf den ersten Blick nicht so schlimm aus. Aber auf dem Weg zur Passhöhe werden die Schneewehen immer größer und  sind meistens auf unserem Weg. Irgendwann müssen wir durch diese queren und stecken bis zur Hüfte im Schnee, mit dem Rad auf der Schulter. Der Weg macht schon längst keinen Sinn mehr, wir gehen den direkten Weg zum Sattel. Eine beschwerliche Strecke, viele Steine, die Höhe und der weiche Sand lassen uns nur cm für cm voran kommen. Nun gut, auf der Südseite ist der Schnee bestimmt weg, machen wir uns Mut. Dafür sehe ich die ersten Murmeltiere meines Lebens. Die pfeifen richtig laut, als wir kommen. Es zieht sich hin, hinauf zum Sattel. Es will kein Ende nehmen, immer wieder Schneewehen, das Rad auf der Schulter. Zum Umkehren ist es längst schon zu spät. Oben angekommen schauen wir hoffnungsvoll ins Tal hinab und dann schauen wir uns an: komplett verschneit, der Weg auf der anderen Seite. Das macht jetzt aber auch schon nichts mehr, die Füße sind nass und kalt. Als wir den Schnee beim Abstieg endlich hinter uns gelassen haben ist aber immer noch nicht ans Radeln zu denken, der Trail ist aufgrund der Felsbrocken unfahrbar. Also bis zu Hütte absteigen. Der Wirt bestätigt uns, dass heute die ersten Radler, seit einer Woche, wieder über den Sattel kommen. Der Rest der Abfahrt ist aber ein Genuss, 12 km ins Tal und es wird endlich wärmer, das weckt die Lebensgeister und den Tatendrang. Jedoch hat uns der Aufstieg 4 Stunden mehr gekostet, als geplant. Wir haben, unten im Tal angekommen, immer noch 30 km Reststrecke und es ist schon spät. Wir nehmen deshalb ein Taxi bis St. Vigil. Das Hotel ist ein Highlight unserer Tour, wir können uns beim Saunieren aufwärmen und bei exzellenten Essen für den nächsten Tag wappnen. Volkers Knie verschlimmert sich. Er analysiert und kommt zu der Erkenntnis, die Sattelstellung zu verändern. St. Jakob - St. Vigil
Noch lachen wir
fürs Foto
die Schneereste
nehmen zu
Murmeltier
Ich hasse Schnee
beim Radfahren
die schwersten Meter
zum Sattel
den Sattel
hatten wir uns
anders vorgestellt
Tolle Hütte!
es wird wärmer